Offshore-Wind rückt wieder in Betracht
Dr. Thomas Gabelmann, Partner und Marc Gerards, Senior Vice President
Dass Investitionen in zentrale Erzeugungsprojekte bei den Beteiligten deutliche Belastungen in Bilanz- und Erfolgsrechnung hinterlassen haben, ist aktuell wieder der Berichterstattung rund um die Jahresabschlüsse für das Geschäftsjahr 2015 zu entnehmen. Der Ausbau erneuerbarer Erzeugung hingegen ist branchenweit eingeleitet und weitere Investitionsbudgets für die kommenden Geschäftsjahre sind definiert.
Allerdings wird es nach unserer Beobachtung nur einer überschaubaren Anzahl von Versorgern vorbehalten sein, ein weiteres Wachstum in den Bereichen Photovoltaik und Onshore-Wind tatsächlich zu bewerkstelligen und damit die selbst gesteckten Ziele (insbes. Kapazitätsausbau und attraktive Renditen) zu erreichen. Es handelt sich hierbei in der Regel um solche Häuser, die sich in den vergangenen Jahren eine eigene Projektierungskompetenz angeeignet haben oder den Schulterschluss mit Projektentwicklern geübt haben.
In dem seit geraumer Zeit in Deutschland vorherrschenden Verkäufermarkt ist der baureife oder schlüsselfertige Erwerb einzelner Projekte dagegen nur solchen Investoren möglich, die mit entsprechend limitierten Renditeansprüchen agieren können.
Ist die Assetklasse Offshore-Wind eine Alternative?
Diese Frage wird immerhin wieder diskutiert. Die Assetklasse lässt Blessuren im Zusammenhang mit dem Bau der ersten Projekte in Nord- und Ostsee hinter sich und mehr und mehr Projekte treten in die ersten Jahre des Betriebs ein. Der Fokus richtet sich nun neben dem weiteren Zubau auf Optimierungen in der Betriebsphase bei Bestandsprojekten. Letzteres auch im Verbund mit anderen Parks bzw. „Nachbarn", die in Kürze dazu kommen.
Der Markt für Eigen- und Fremdkapital im Bereich Offshore hat sich etabliert und der Nachweis der Bankability für die Assetklasse ist erbracht.
In gegenwärtig laufenden Finanzierungsverfahren wird sowohl um Eigenkapital für noch zu realisierende Projekte geworben als auch Anteile an bereits in Betrieb befindlichen Projekten angeboten. Im Vergleich zu den Bereichen Photovoltaik oder Onshore-Wind ist dabei aus Sicht der sich engagierenden EVUs ein attraktiveres Rendite-/Risikoprofil im Vordergrund. Zudem: Auch institutionelle Investoren legen mittlerweile Verzinsungserwartungen an, die auf einem ähnlichen Niveau einzuordnen sind.
Parkspezifische Merkmale bestimmen die Passform der jeweiligen Beteiligungsoption für den Investor (ob institutionell oder EVU). Beispielhaft zu nennen sind in diesem Zusammenhang die Reife der Technologie, das Betriebskonzept und -kostenrisiko oder finanzwirtschaftliche Erwägungen wie zeitliche Struktur und Art der Cash-Flows etc.
Ausblick
Insofern beobachten wir bei noch nicht investierten Versorgern eine wieder aufkommende Annäherung an die Assetklasse. Eine Risikobeurteilung kann auf sachkundigen und offshore-erfahrenen Rat gestützt werden und Beteiligungen werden auch in kleineren Größenordnungen als noch zuletzt verfügbar.
Selbstverständlich unterstützen wir Sie gerne mit unserer Erfahrung als Transaktionsberater bei der Evaluierung der Assetklasse. Für unverbindliche Diskussionen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Sprechen Sie uns gerne an:
Dr. Thomas Gabelmann und Marc Gerards