26.11.2020

Veolia und Leag gründen Unternehmen zur thermischen Abfallverwertung

Kohleausstieg

Jänschwalde (energate) - Die Pläne für eine Energie- und Verwertungsanlage (EVA) im brandenburgischen Jänschwalde werden konkreter. Die beiden an dem Projekt beteiligten Unternehmen, Veolia und Leag, haben nun ein gemeinsames Unternehmen gegründet. An der EVA Jänschwalde GmbH & Co. KG mit Sitz in Cottbus halten die Projektpartner jeweils 50 Prozent, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung. Mit Betrieb der Anlage sollen ab dem Jahr 2024 rund 50 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig sein. Die Leag erweitert mit der EVA Jänschwalde ihre Aktivitäten im Bereich der thermischen Abfallverwertung über die Mitverbrennung in Braunkohlekraftwerken hinaus. Sie wird die Aufgaben des Betriebs und der Instandhaltung sowie der Energievermarktung übernehmen. So soll die von der EVA produzierte Wärme künftig in die Fernwärmenetze der Städte Cottbus und Peitz fließen.

Die Pläne für die Errichtung einer Anlage in der Lausitz sind seit Ende 2019 bekannt (energate berichtete). Für die beiden Unternehmen ist es nicht die erste Zusammenarbeit. Veolia beliefert die von Leag betriebenen Kraftwerke Jänschwalde und Schwarze Pumpe seit vielen Jahren mit sogenannten Sekundärbrennstoffen. Dabei handelt es sich um heizwertreiche Brennstoffe vor allem aus kommunalen Siedlungsabfällen, die in speziellen Behandlungsanlagen aufbereitet und bisweilen in Kohlekraftwerken mitverbrannt werden. "Vor dem Hintergrund des Kohleausstiegs in Deutschland und dem Bedarf, neue Verwertungskapazitäten für nicht sortier- beziehungsweise recycelbare Abfälle zu erschließen, verbinden wir mit der EVA Jänschwalde eine nachhaltige und umweltgerechte Investition in die Zukunft, für die wir gemeinsam unternehmerische Verantwortung übernehmen möchten", sagte Hubertus Altmann, Vorstand im Ressort Kraftwerke der Lausitz Energie Bergbau AG (Leag).

Corona: Online-Konsultation ersetzt Erörterungstermin

Derzeit befindet sich die EVA Jänschwalde im gesetzlich vorgeschriebenen Genehmigungsverfahren, welches das Landesamt für Umwelt Brandenburg durchgeführt. Den Genehmigungsantrag einschließlich der Umweltverträglichkeitsuntersuchung hatte die Leag im Februar eingereicht. Die öffentliche Auslegung und Beteiligung fand von Juli bis September statt. Im Rahmen einer Online-Konsultation im Dezember, die pandemiebedingt den Erörterungstermin ersetzt, können Einwender Einsicht in die Beantwortung ihrer Einwendungen nehmen und ihrerseits Rückmeldungen dazu abgeben. Nach einem positiven Genehmigungsbescheid ist 2021 der Beginn der bauvorbereitenden Maßnahmen östlich des Kraftwerks Jänschwalde geplant. Die Inbetriebnahme ist nach drei Jahren Bauzeit für Ende 2024 vorgesehen. /ml

Quelle: energate messenger vom 25.11.2020